Weltklimakonferenz in Glasgow: Erderwärmung konsequent begrenzen

In Rom haben sich die Regierungsvertreter der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zum sogenannten G20-Gipfel getroffen. Nach Angaben des „Spiegels“ stehen diese Länder „für 60 Prozent der globalen Bevölkerung, mehr als 75 Prozent der Emissionen und 80 Prozent der Wirtschaftsleistung.“ Am Ende des diesjährigen Gipfels einigten sich die Staaten schriftlich darauf, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Das könnte ein gutes Signal für die Weltklimakonferenz in Glasgow sein. Doch generell hört man immer wieder  mahnende Stimmen – der Klimawandel solle nicht zu teuer werden. Für Deutschland bedeutet dies häufig, „die neue Ära der Netto-Null-Emissionen und erneuerbaren Energien dürfe nicht auf Kosten der Schwachen gehen“, wie Andrea Böhm von „Die Zeit“ schreibt. Fleisch und Benzin dürften nicht allzu viel kosten.

In Hinblick auf das tatsächliche Engagement im Klimawandel bewegt sich Deutschland nur im Mittelfeld. Der Ausstieg aus der Kohle und das Aus für fossile Verbrennungsmotoren lassen auf sich warten. Auch bei der CO₂-Bepreisung und dem Ausbau von Wind- und Sonnenenergie hat Deutschland längst nicht die Vorreiterrolle in der Welt. „China, das so viel CO₂-Emissionen verursacht wie kein anderes Land, will wieder mehr Kohle fördern und den Zeitplan für die Reduktion von Emissionen überdenken“, schreibt Böhm. Und andere Länder wie Brasilien und Russland haben ihre Emissionsziele aus dem Jahr 2015 mittlerweile abgeschwächt.

Länder wie Madagaskar sind vom Klimawandel besonders gebeutelt. Der Klimawandel bedroht dort über eine Million Menschen von Hunger, denn seit Jahren hat es auf der Insel nicht mehr richtig geregnet. Staaten wie Madagaskar, die Schwächsten in dieser Krise, sollten laut Böhm in den Fokus gerückt werden. Sie sollten „auch in unseren Debatten eine Rolle spielen – und Grund genug sein, endlich entschlossener zu handeln.“ Viele Regierungen wollten tatsächlich den Klimawandel bekämpfen und die Erderwärmung begrenzen. Versprechen auf der Weltklimakonferenz müssten nun auf ihre unmittelbare Umsetzung durchleuchtet werden. Die Herausforderung sei es laut Böhm, diesen „Druck nach Ende der Konferenz in den nationalen Hauptstädten aufrechtzuerhalten.“

Unsere Rednerinnen und Redner bieten Ihnen auf Ihren Veranstaltungen spannende Einblicke in die Themen Klimawandel, Umwelt und Nachhaltigkeit.

Franz Josef Radermacher

Wirtschaftswissenschaftler und Mathematiker

Stefan Rahmstorf

Renommierter Klimawissenschaftler und Ozeanexperte

 Ernst Ulrich von Weizsäcker

Umweltpolitiker und renommierter Naturwissenschaftler

 

Quellen: www.zeit.de und www.spiegel.de