In Deutschland wurden ab den 1870er Jahren Unternehmen gegründet, die bedeutende Maßstäbe auf ihrem Gebiet setzten; Firmen wie Bosch, Siemens, Daimler, Allianz oder Steiff. Die Gründerwelle schlug sich auf vielen Gebieten wie Chemie, Pharma, Maschinenbau, Medizin, Architektur, Literatur und Wissenschaft nieder. Doch mittlerweile ist Deutschland, das nicht nur das Land der Dichter und Denker, sondern auch das der Ingenieure ist, technologieskeptisch geworden.
Dies zumindest attestiert der Technologietrendforscher Dr. Mario Herger diesem Land in seinem Buch „Future Angst“, das diese Woche unter dem „Plassen“-Label unter der Dachmarke „Plassen Buchverlage“ erschienen ist.
Nach Aussage Hergers ging in bloß zwei Jahrzehnten in Deutschland die Anzahl an Unternehmensgründern von rund 1,5 Millionen um zwei Drittel auf eine halbe Million zurück. Das kann nicht ohne Folgen bleiben. Spitzenpositionen in den Feldern künstliche Intelligenz, digitale Plattformen, Big Data oder auch Raumfahrt und autonomes Fahren können so nicht gehalten oder gar erst erreicht werden. „Inspirieren und anpacken geschieht woanders“, schreibt Herger.
Was resultiert daraus? Herger gibt einige Beispiele: In einer weltweiten Pandemie werden Infektionsmeldungen nicht digital übertragen, sondern per Fax geschickt. Kinder müssen im verschneiten Garten dem Video-Schulunterricht beiwohnen, weil nur an diesem Fleckchen eine halbwegs stabile Internetverbindung besteht. „Wirtschaftsprojekte, selbst solche die der Umwelt verträglichere Produkte auf den Markt bringen sollen, werden mit zigtausenden Eingaben eingedeckt.“
In „Future Angst“ untersucht der Autor, weshalb Deutschland seine frühere Stellung als „Silicon Valley der Welt“ verloren hat. So würden beispielsweise bewährte Muster von vor 150 Jahren versucht auf die heutige Zeit zu übertragen – was scheitert. Außerdem geht Herger der Frage nach, welche Ängste uns früher und welche uns aktuell prägen und welche Maßnahmen wir ergreifen müssen, „um neue Technologien nicht als etwas Beängstigendes und Feindseliges zu betrachten, sondern als ein Mittel zur Lösung der großen Probleme der Menschheit.“
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Technologietrendforscher und Autor im Silicon Valley
Internet Experte, ehemaliger Google Deutschland-Chef
Mitglied im Digitalrat der deutschen Bundesregierung
Gründerin & Geschäftsführerin von ElektroCouture
Quellen: www.boersenmedien.de und https://mailchi.mp/enterprisegarage/future-angst-ab-sofort-im-buchhandel