Die Deutschen sind Weltmeister im Sparen. Sie fürchten sich vor Verschuldung und Inflation. Debatten um die Themen Geld und Schulden werden hierzulande entsprechend emotional diskutiert und doch täuschen wir uns häufig, wenn es ums Geld geht. Denn der Umgang der Deutschen mit dem lieben Geld ist oft unbewusst von tradierten Mythen geprägt. Das zumindest ist die Ansicht von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). In seinem neuen Buch „Geld oder Leben. Wie unser irrationales Verhältnis zum Geld die Gesellschaft spaltet“, erschienen im Piper Verlag, schreibt er: „Das Verhältnis von uns Deutschen zu Geld ist geprägt von Angst, Scham und Schuld.“ Jetzt liefert der Ökonom eine fundierte Analyse dazu.
In sieben Kapiteln, die von „Die Moral vom guten Sparen“ über „Angst vor der Inflation“ bis hin zu „Geld, Glück und Gesellschaftsvertrag“ reichen, räumt Fratzscher mit althergebrachten Mythen und, wie er sagt, „moralischen Fehlurteilen über den Umgang mit Geld in der Wirtschaft und der Gesellschaft“ auf. In dem Buch wird anschaulich aufgezeigt, was die Gesellschaft, aber auch jeder selbst tun kann, um ein gerechteres und dadurch friedlicheres Leben aller zu ermöglichen. Denn der renommierte Ökonom ist sich sicher: Unser irrationales Verhalten zum Geld spaltet die Gesellschaft auf wirtschaftliche und soziale Weise. Höchste Zeit also für ein engagiertes Plädoyer gegen blinden Sparzwang.
„Wir brauchen dringend einen rationaleren Diskurs über Geld und dessen Bedeutung für jeden Einzelnen und für uns als Gesellschaft, und wir brauchen mehr finanzielle Bildung“, meint Fratzscher. Unser problematisches Verhältnis zu Geld und Schulden verursacht laut des Präsidenten des DIW Berlin einen immensen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden, der sich in der Zukunft weiter potenzieren wird.
Dass die Vermögen hierzulande so ungleich verteilt sind wie in kaum einer anderen westlichen Gesellschaft, sorgt über kurz oder lang für extremen politischen Sprengstoff. Mit seinem neuen Buch will der Wirtschaftsexperte daher auch Auswege aus der Chancenungerechtigkeit aufzeigen.
Unsere Rednerinnen und Redner bieten Ihnen auf Ihren Veranstaltungen spannende Einblicke in die Themen Geld und Gesellschaft.
Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
Quelle: www.piper.de